Vom Tellerwäscher zum Millionär! Das gab es mal. Doch es ist
unbestritten, dass diese Zeiten inzwischen überholt sind. Auch die
Vorstellung, dass ein Bildreporter -diesen Beruf übe ich seit nunmehr
25 Jahren aus- mit einem "goldenen Schuss" zum gemachten Mann wird,
gehören im Zeitalter der digitalen Fotografie schon längst der
Vergangenheit an. Wer wie ich mit der Fotografie (Bildjournalismus)
seinen Lebensunterhalt bestreiten muss wird wissen, wie hart, ja brutal,
dieser Job ist. Natürlich haben wir Bildreporter Zutritt -und das auch
noch "für Lau"- zu vielen großen Veranstaltungen. Auch gelangen oder
gelangten wir schon mal in die unmittelbare Nähe eines Michael
Schumacher, Jan Ullrich oder Boris Becker. Ebenfalls gab es bereits die
Möglichkeit, mit Ayrton Senna (verunglückt tötlich), Franz
Beckernbauer, oder auch Chris de Burgh, ein paar persönliche Worte zu
wechsel. Doch immer wieder war und wird der Bildreporter dem Druck
ausgesetzt sein, außergewöhnliches und eindrucksvolles Bildmaterial zu
erstellen. Bilder die keiner Worte bedürfen, die dafür aber mehr
aussagen, als es tausend Worte sagen würden.
Wer diesen Beruf ernsthaft ausübt tut es mit Begeisterung, Willenskraft
und körperlichem Aufwand. Dieses auch, um sich selber zu beweisen. In
erster Linie aber, um mit seinen Bildern der Menschheit in aller Welt
die Ereignisse näherzubringen die uns tagtäglich bewegen.
Das es auch die andere Art der Fotografie gibt, das gegensätzliche des
Reporterdaseins, nämlich das schöne, individuell gestaltete Foto, möchte
ich mit den hier ausgestellten Bildern unter Beweis stellen. Die hier
gezeigten Aufnahmen entstanden überwiegend abseits von Hektik und
Betriebsamkeit und sollen nicht das aktuelle Tagesgeschehen
wiederspiegeln. Mit diesen Bildern möchte ich diejeninigen ansprechen,
die sich für die Fotografie begeistern und es verstehen, dass ein gutes
Bild mehr aussagt, als dies viele Worte tun könnten.


Günter Passage